Norwegen mit dem Fahrrad (Sommer 2007) auf einer größeren Karte anzeigen
Fotos und Reisebericht
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» Hanstholm, der Überfahrt nach Kristiansand
» der Strecke von Kristiansand nach Aeros und weiter nach Mandal
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» Hanstholm und die Überfahrt von Hanstholm nach Kristiansand
» die Fahrradtour von Kristiansand nach Aeros und weiter nach Mandal
Hanstholm - Kristiansand
Hanstholm ist ein guter Ausgangspunkt für eine Fahrradtour nach Norwegen. Der Wagen kann hier relativ sicher kostenlos für die Dauer des Urlaubs geparkt werden. Es gibt eine Jugendherberge und einen Campingplatz, der direkt am Meer gelegen ist. Ohne die Fähre nach Norwegen wäre der Ort ein verschlafenes Nest.
Wir hatten mich für die Route Hanstholm – Kristiansand entschieden. Relativ preiswert bot sich uns hier die Möglichkeit in kurzer Zeit von Dänemark nach Norwegen überzusetzen. Am Sonntag waren mit uns circa 100 – 150 norwegische Radfahrer unterwegs, die wieder in ihre Heimat zurückfuhren. Nach unserem Urlaub sollten wir verstehen, warum viele Norweger in Dänemark Fahrradurlaub machten.
Schnell und effizient verstauten die Schiffsleute der Color Line alle Fahrradräder in der Spitze des Schiffs. Wo normalerweise noch 10 Autos Platz gehabt hätten, standen alle norwegischen und ein paar einsame deutsche Radfahrer einträchtig vereint.
Nach nicht mal 3 Stunden brauchte die Color-Express „Silvia Ana“ für die Strecke über den Skagerrak. Es war fast 30 Grad warm und alle drängten sich auf dem kleinen Aussendeck des Schnellkatamarans. Mit fast 50 km/h raste das Schiff über die spiegelglatten Wellen, als es am frühen Nachmittag bei strahlend blauem Himmel im Hafen von Kristiansand einlief.
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Kristiansand - Aeros - Mandal
Kristiansand
liegt in einem Talkessel und egal wie man aus dem Ort raus will, es geht bergauf. Für diesen Urlaub hatten wir uns nur innerhalb einer weniger Tage entschieden, dementsprechend bereuten wir es schon auf den ersten Metern, nicht mehr Zeit in eine vernünftige Gepäckplanung investiert zu haben. Statt Wandern in der Schweiz, lieber Fahrradfahren in Norwegen. Das Internet verhieß direkt an der Küste keine höheren Berge als bis 150 Höhenmeter. Hörte sich zu dem Zeitpunkt nicht schlecht an. Wir wollten zelten und uns zum größten Teil selber verpflegen.
Beladen jeweils mit 2 Vorderrad-, 2 Hinterradtaschen, einem „Würstchen“ über den Hinterradtaschen und einer Lenkradtasche – zusammen wohl circa 25 kg schwer – verfluchten wir schon die ersten Meter. Wir fahren gerne Fahrrad und in Deutschland mit diesem Gepäck entlang einem Fluss zu fahren, ist für uns überhaupt kein Problem. In Norwegen aber 200 Meter außerhalb des Fährterminals fängt direkt eine langgezogene nach oben gehende Rampe zu einem Kreisverkehr an. Ohne Training war der Start für uns ein ziemliches Hin- und Her-Gewackele auf den Rädern bis wir die erste Steigung geschafft hatten. Auf den ersten Metern ist der Fahrradweg nicht ausgeschildert und so landeten wir erst mal in einem Autotunnel, der dann auch noch bergauf ging. Gute Startvoraussetzungen also für eine Fahrradreise durch Norwegen.
Kristiansand - Aeros
Irgendwann innerhalb Kristiansand fanden wir dann den norwegischen Rad-Wanderweg Nummer 1 (rotes Schild mit grün/ weißer Ziffer). Dieser war dann – wenn man ihn gefunden hatte – gut ausgeschildert und sollte uns für den Rest unserer Fahrradtour über wenig befahrene Strassen und durch kleine Ortschaften an der Küstenlinie entlang führen. Auf der Strecke von Kristiansand über Stavanger nach Bergen ist er zudem mit dem North Sea Cycle Route identisch, einem Fahrradweg, der durch verschiedene Länder einmal rund um die Nordsee führt.
Unser Ziel heute sollte der Campingplatz von Aeros sein. Im Reiseführer war er als sehr schön gelegen und komfortabel ausgestattet beschrieben. Von Kristiansand nach Aeros sollten es auch „nur“ 20 km bei maximal 150 Höhenmetern sein. Für den ersten Tag erschien uns das gut machbar. Die „Kleinigkeit“, die wir nicht bedacht hatten, war, dass wir auf diesen 20 km die 150 Meter mindestens 10 mal rauf und runter mussten. Runter ist immer schön, das rauf hingegen konnte einen bei 30 Grad wirklich kleinkriegen. Wir verfluchten jedes Kilogramm Gepäck, was wir mitgenommen hatten. Durch die kurvigen Strassen konnten wir selbst die Schussfahrten nach unten nicht voll genießen, hinter jeder Ecke hätte ein Auto, Trecker oder ein sonstiges Hindernis lauern können. Also im kleinsten Gang hochgestrampelt, bei besonders steilen Anstiegen abgestiegen und dann mit Vollgas den Berg runter. 1 km weiter das gleiche wieder und wieder und wieder.
Auf halber Strecke gab einen offenen Supermarkt (in Norwegen haben die meisten Supermärkte auch Sonntags auf), dort eine Pause bei einem kühlen Getränk gemacht, ehe wir nach über drei Stunden endlich in Aeros waren. Der Weg bis dahin verlief auf kleinen Strassen, die fast immer direkt an den Fjorden lagen.
Aeros
liegt sehr schön in einer Bucht. Die Lage entschädigte für die ungewohnten Anstrengungen. Malerisch lagen die roten Fischerhäuser auf der einen Seite der Bucht, zu anderen Seite zog sich dann ein langer, feinkörniger Sandstrand hin. Durch die Hitze der letzten Tage hatte sich das flache Wasser zum Strand hin aufgewärmt, so dass wir sogar hätten schwimmen können.
Der Platz lag schön, wurde aber von Dauer-Wohnheimen dominiert. Nur wenige Ecken waren für Zelt vorgesehen und die waren nicht unbedingt schön. Sonntag abend waren die Dauercamper weg, so konnten wir uns auf eine freie Grünfläche vor den Wohnmobilien hinstellen. Nachteil dieses Platzes waren lauter kleine Mücken, die bei abflauendem Wind kamen und sehr lästig waren.
Aeros – Mandal
Ziel am nächsten Tag sollte das circa 45 km entfernte Mandal sein. Auch dies eigentlich keine Strecke, vor der wir in Deutschland bang wären. In Norwegen hingegen hieß dies bei jedem Anstieg im kleinsten Gang hochgestrampelt, bei besonders steilen Anstiegen abgestiegen und dann mit Vollgas den Berg runter. 1 km weiter das gleiche wieder und wieder und wieder. Es gab nur ganz wenige Strecken, die auch mal ebenes flottes Vorwärtskommen ermöglichten. Für die Strecke von 45 km brauchten wir fast 7 Stunden (ohne Pause).
Landschaftlich war die Strecke hingegen schön, Norwegen wie wir es uns im Bilderbuch vorgestellt hatten: Kleine Fjorde, viel Wald, tiefblaues Wasser, rote und weiße Holzhäuser, wenn nur das auf und ab nicht gewesen wäre. Ich glaube ohne Gepäck wäre das alles noch okay gewesen, mit 25 kg oben drauf, waren wir um jede Abfahrt und um jede ebene Strecke froh. Es gab wenig Verkehr, nette Leute, die einem die Wasserflaschen wieder auffüllten, nur keinen einzigen Gasthof oder Laden für Verpflegung unterwegs.
Mandal
Kurz vor Mandal wurde die Strecke flacher, der Verkehr nahm zu und die kleinen Strassen von der Küste vereinigten sich wieder mit der E 39, die etwas mehr im Landesinneren verläuft. Der Campingplatz liegt außerhalb des Ortes an einem langgezogenen Sandstrand. Der Platz ist geprägt von Pinien und sonstigen Nadelbäumen. Dadurch ist er sehr schattig gelegen. Pro Nacht bezahlten wir 100 nkr (=12,50 Euro), den Nebensaison. Dafür hatten aber für den ganzen Platz nur zwei Duschen auf, eben auch Nebensaison. Dafür sollten wir hier die genialste Küche des ganzen Urlaubs haben, funkelnagelneu, mit Cerankochfeld, Mikrowelle, Backofen, Kühlschrank, echt klasse ausgestattet.
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Hanstholm - Kristiansand
Die Bilder zeigen Hanstholm mit seiner Küste, die Fährüberfahrt von dort nach Kristiansand und die erste Teilstrecke mit dem Fahrrad von Kristiansand nach Aeros (circa 20 km). |
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Kristiansand - Mandal
Die Bilder zeigen die Fahrradtour direkt entlang der Küstenstrasse von Aeros nach Mandal (circa 45 km). |
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