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Reisebericht
Mit nur 96 Quadratkilometern ist Sint Maarten / Saint Martin eine der kleineren Inseln der Niederländischen Antillen. Seit 350 Jahren gibt es eine friedliche Teilung in eine französische Nordhälfte und eine niederländische Südhälfte.
Die niederländische Hauptstadt Philipsburg bildet das wichtigste Anlaufziel für Kreuzfahrtschiffe. Als zollfreies Gebiet bestehen gute Einkaufsmöglichkeiten. Sollte allerdings das Schiff an einem Sonntag, wie es bei mir der Fall war, ankommen, sind die meisten Geschäfte allerdings geschlossen.
Aufgrund des herrlichen Wetters – blauer Himmel, Schäfchenwölkchen, circa 30 Grad - wollte ich eigentlich einen Roller mieten. Roller kosten allerdings direkt am Hafen fast genauso viel wie ein Auto. Da war die Entscheidung nach einigem Feilschen schnell gefallen, ich nahm ein Auto.
Rechts am Kai sind – wie auf einer Perlenschnur aufgereiht – 5 oder 6 Vermieter von Rollern, Autos und Cabrios. Jeder bietet alles an und letztendlich kommt es auf das persönliche Verhandlungsgeschick an, was man zahlt. Zum eigentlichen Preis kommen noch Versicherung, Steuern und Hafengebühren dazu, die den eigentlichen Mietpreis schnell verdoppeln können.
Meine Liegezeit ging von 8 Uhr bis 16 Uhr, einmal im Auto entschied ich mich einmal im Uhrzeigersinn um die Insel zu fahren. Mein erstes Ziel war die französische Inselhälfte mit ihrer Hauptstadt Marigot.
Marigot ist unverkennbar französisch und wirkte, als ob ich unvermittelt an die Cote d’ Azur gekommen wäre: Luxuriöse Geschäfte, französische Baguetterien und Bistros im Stadtzentrum, leider alles geschlossen, es war ja Sonntag. An der Uferpromenade gab es einen Kunsthandwerkermarkt, so früh am Morgen hatte ich aber noch keine Lust auf Nippes und Gedöns. Ich fuhr stattdessen zum Fort St. Louis hoch, von dort hatte ich einen wunderschönen Blick auf die Stadt, den Hafen und die vorgelagerten Buchten.
Die Insel ist schnell umrundet, es gibt nicht viele Strassen und verfahren dürfte ziemlich schwierig werden. Im Reiseführer war als Strand die Baie Orientale als besonders schöner Strand beschrieben. Hierzu bog ich von der Hauptstrasse, der N 7 ab, und fuhr durch eine Touristensiedlung, bis ich zu einem unbefestigten Parkplatz direkt am Strand kam.
Der Blick vom Parkplatz über den Strand aufs Meer war einer dieser „Hach“-Blicke. Puderfeiner Sand, türkisfarbenes Wasser, dekorative Brandung und ein paar Yachten und Boote im Hintergrund zur Verschönerung bietet dieser Strand. Bäume für Schatten bietet er im zentralen Bereich leider nicht. Dafür hätte ich Liegen und Sonnenschirme mieten können. Aber gut eincremen tut es erstmal auch. Die Infrastruktur bot alles, was das Touristen-Herz begehrt, die übliche Bar, ein Restaurant und sogar einigermaßen saubere Toiletten.
Am frühen Nachmittag fuhr ich weiter um die Insel herum, gemächlich, jeden Aussichtspunkt mitnehmend. Als letzten Punkt für einen Absacker fuhr ich zur Simsonbaai raus.
Was ich nicht wusste, war, daß dieser Strand in der Einflugschneise des internationalen Flughafens lag. An der Strandbar zu diesem Strand steht ein Surfbrett auf dem die täglichen Ankunfszeiten der Flugzeuge standen. Pünktlich zur Nachmittagszeit versammelt sich hier eine Hundertschaft von Touristen, die den grossen Ferienfliegern beim Landeanflug knapp 20 Meter über ihnen, zusehen.
Die Sitzbank mit einem kühlen Bier bot die beste Sicht auf einen landenden Jumbo Boeing 747, kaum daß ich angekommen war. Ein Bier reichte für 4 ankommende Flugzeuge. Jedes wurde begrüßt mit Winken und lautem Rufen – der Slogan „Urlaub von Anfang an“ bekommt da eine ganz neue Bedeutung.....
Alles Staunen hat auch einmal ein Ende und so fuhr ich am späten Nachmittag zurück nach Philipsburg, tankte den Wagen voll – die Spritpreise sind bei fast einem Euro pro Liter Super – und gab ihn wieder am Hafen ab.
Während meines Ausfluges hatte als zweites Schiff die „Grandeur of the Seas“ von Royal Carribean mit am Kai angelegt. Es war ein imposanter Anblick den beide Schiffe in der Bucht boten. Nach schöner war allerdings die Ausfahrt von Sint Maarten wieder zurück auf die offenen See.
Fazit: Es hatte sich auf jeden Fall gelohnt ein Auto zu mieten. Aus dem Hafengelände heraus, gibt es preiswerte Anbieter, aber jeder muß entscheiden, ob er die Zeit dafür aufwenden will. Aber die Insel lohnt eine Rundfahrt und die Mischung aus französischen und niederländischen Flair ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Sint Maarten / Saint Martin
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