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Montag, 26.07.2004

Heute war Autofahrertag. Einmal in jedem Norwgen-Urlaub setze ich mich ins Auto und fahre entlang meiner Lieblingsfjorde. Von Geilo war mein erstes Ziel der Aurlandfjorden. Knapp 100 km sind es über Hol und durch Sudnadalen bis nach Aurland. Im Sommer kann die Strecke zügig angegangen werden. Im Regelfall ist man das einzige Auto auf weiter Flur und kann entspannt den Blick auf Seen und Berge genießen. Ab und an gibt es Ferienhäuser, immer begleitet aber eine Fernspannungsleitung die Strasse. Im Winter sind die verschiedenen Tunnel mit Toren verschlossen, die sich bei Anfahrt öffnen und nach Einfahrt wieder hinter dem Auto schließen. Sicherheit auf Norwegisch.

Die Gewässer oberhalb des Aurlandsfjorden werden zum großen Teil zur Stromerzeugung genutzt. Auf der Fahrt steil runter zum Fjord kommt man am Wasserwerk und den Werksanlagen, die zum Teil im Berg liegen, vorbei. Aurland selber ist Hauptort der umliegenden Kommune und ist wunderschön am Wasser gelegen. Der Ort hat einen kleinen Ortskern mit Hafenanleger, schmucker Kirche, bunten Holzhäusern und einem wunderschönen Panorama auf Fjord und Berge. Am Wasser entlang bin ich dann noch weiter nach Skjerdal gefahren. Der Ort besteht aus einem Dutzend Häuser und liegt in einem Hochtal knapp 200 Höhenmeter oberhalb des Fjordes. Ich hatte das Gefühl, mir lagen Berge und Fjord zu Füssen. Von dort boten sich auch Wanderungen weiter ins Tal an, die Verlockung den Fußweg einfach weiter zu gehen, war schon gross.

Um zu meinem nächsten Ziel, dem Sognefjord, zu kommen, gibt es im Winter nur die Möglichkeit durch einen 25 km Tunnel, den Joronnosa, zu fahren. Im Sommer konnte ich über eine kleine und leider nicht mehr so gut gepflegte Passtrasse von Aurland ins Horndalen fahren. Norwegen, wie es klassischer nicht sein kann, weite Ebenen, noch Ende Juli vereiste Seen und ab und an als Farbklecks ein Ferienhaus. Der Sognefjord nach 45 km dann das genaue Gegenteil, Betriebsamkeit und viel Verkehr. Die andere Fjordseite war von Fodnes aus erreichbar. Die Fähre von Fodnes nach Mannheller fährt im regelmäßigen Taktverkehr und benötigt für eine einfache Fahrt knappe 20 Minuten. Unzählige Wohnmobile, LKW und PKW warteten zusammen mit mir auf die Überfahrt. Auf der anderen Seite suchte ich mir an der Strasse für ein spätes Mittagessen einen netten Picknickplatz direkt am Fjord.

Ich fuhr nur ein kurzes Stück entlang des Sognefjordes. Mein Ziel war die Fährstation in Hella. Von dort ging es zurück über den Fjord nach Vangsnes. Die Fahrtzeit hier betrug circa 30 Minuten. Die Landschaft änderte sich. Von hier bis nach Vik gibt es Obst- und zum Teil auch Getreideanbau. Zum Teil sieht es wie in einer Gartenlandschaft aus. Oberhalb von Vik bieten die letzten Kehren hoch ins Fjell noch einmal einen schönen Blick auf den Sognefjord ehe es über eine karge Hochebene weiter nach Voss ging.

Voss ist eine quirlige, kleine Provinzstadt. Hier sah ich auch entlang der Straße den Endpunkt des Rallarvegen ankommen. Etliche Radfahrer waren noch unterwegs, um ihr ziel zu erreichen. Zwischenzeitlich war es doch später geworden, als ich gedacht hatte. Zeitlich gesehen, konnte ich jetzt austesten, wie weit den Ende Juli die Mitternachtssonne reicht. Um 21 Uhr am Fähranleger amHardangerfjord war es noch taghell.

Viele Norweger und Touristen wollten um diese Zeit noch auf die andere Seite des Fjordes von Bruarvik nach Brimnes fahren. Die Fähre wurde rappelvoll. Es war schön anzusehen, wie die Sonne noch über den Bergen stand und den Fjord in ein warmes Abendlicht tauchte. In Eidfjord einen Picknickplatz für ein spätes Abendessen angesteuert. Sobald die Sonne hinter den Bergen verschwunden war, wurde es direkt einen Schlag kälter. Die Temperatur sollte oben im Fjell auf nahezu 0 Grad sinken.

Mein letzter Weg führte mich für 100 km am Nordrand der Hardangervidda entlang. Nur noch wenige PKW waren unterwegs. Dafür mußte ich auf der Straße jetzt mehr auf LKW achten, die es eiliger hatten als ich. Hardangervidda im Licht der Mittsommernachtssonne hat einen ganz eigenen Reiz. Das Licht sieht blauer aus, als ich es von zu Hause aus kenne. Die Landschaft versprüht einen ganz eigenen, herben Charme, der es zu einem Genuß machte, entspannt in die Nacht hinein zu fahren.

Rechts und Links der Straße in nahezu allen Parkbuchten, sah ich Menschen vor ihren Zelten sitzen. Noch nie habe ich so deutlich das Jedermannsrecht registriert. Die Menschen waren nicht allein, bei Gefahr wäre das nächste Zelt nicht weit gewesen, aber trotzdem hatte jeder von ihnen seine ganz eigene kleine Freiheit.

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