Wir wagten es wieder aus dem schönen Osten in den hoffentlich wieder schönen Süden zu fahren. Am ersten Tag, einem Sonntag, wurden wir mit wunderschönem Wetter auf unserer knapp 300 km langen Fahrt von Eisenach ins Altmühltal belohnt. Die Strassen waren leer, alles befand sich noch in Frühlingslaune, so dass wir gut durchkamen und unser erstes Ziel, Eichstätt ansteuerten.
Eichstätt
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Montag war eigentlich Regen angesagt, aber geregnet hat es nur 3 Tropfen in der Nacht. Dafür war es den ganzen Tag über windig und dadurch auch ziemlich kühl. Von der Temperatur her waren es circa 15 Grad den ganzen Tag über. Durch den Wind fühlten die sich aber wie höchstens 12 oder 13 Grad an.
Wir entschieen uns erst nach Berching zu fahren. Von Beilngries sind das 10 km hin und auch wieder zurück am Main-Donau-Kanal entlang. Der Weg ist die Versorgungstrasse des Kanals und daher geschottert und nur im Bereich der Schleusen geteert. Der Schotter ist aber im Regelfall so fein, dass man dort gut fahren kann. Mit allzu schmalen Reifen (Radonneur oder Rennrad) würde ich diese Strecke aber nicht machen wollen.
Ansonsten ist die Strecke topfeben, ohne jegliche Steigungen (wenn man von denen zur Schleuse mal absieht) und auch mit Kleinkindern gut zu machen.
Beilngries - Berching und wieder zurück
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Die insgesamt 20 km konnten wir selbst mit den kleinen Rädern (wir hatten nur Klappräder mit) nicht als ausreichend empfinden, also entschieden wir uns, mit Rückenwind versehen, zusätzlich die knapp 30 km nach Riedenburg entlang des Kanals zu fahren.
Es war immer noch recht kühl und auch windig. Durch den Rückenwind bekamen wir vom Wind nicht mehr so viel mit. Unterwegs war der Weg im Regelfall mit feinem Schotter versehen und nur in Ausnahmefällen geteert. Wahrscheinlich aufgrund der kühlen Temperaturen konnten wir eine wesentlich bessere Sicht als die letzten Tage geniessen. Der Rückenwind und die kühleren Temperaturen ließen ein zügiges Radeln zu, so dass wir für die knapp 40 km von Berching bis nach Riedenburg nur etwas mehr als drei Stunden brauchten (mit Klapprädern !).
Unterwegs hat uns Dietfurt mit seiner farbenbprächtigen Altstadt gut gefallen. Auch die zahlreichen Bänke direkt am Wasser waren gut durchdacht. Zusätzlich gab es viele Burgen und Ruinenreste zu sehen. Meist ging der Weg aber jenseits der Dörfer direkt am Kanal entlang. Oft berührten wir alte Kanalreste, wie des Ludwig-Donau-Main-Kanals, oder künstliche Biotope, die als Ausgleich für den Kanal angelegt waren.
In Riedenburg konnten wir mit dem 17 Uhr Bus ab dem Grossparkplatz an der St. Anna-Brücke mit dem Bus bis nach Dietfurt zurückfahren. Der Busfahrer konnte uns mit den Fahrrädern (aber nur weil nicht viel los war) bis nach Dietfurt zurück nehmen. Die Fahrt kostet für einen Erwachsenen mit Fahrradkarte 5,40 Euro und dauerte knappe 25 min.
Das letzte Stück von knapp 10 km konnten wir dann wieder auf dem Original-Altmühl-Radweg zurücklegen, der uns auf asphaltierten Wegen durch nette Örtchen zurück nach Beilngries führte. Um unser Glück für den Tag zu vervollkommnen, öffnete der örtliche Metzger noch mal seine Tür, damit wir abends gut kochen konnten.
Beilngries - Riedenburg
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Riedenburg - Kehlheim - Weltenburg
Heute am Dienstag war eigentlich besseres Wetter angekündigt. Von gestern waren wir verwöhnt, kühl war es, aber die Sonne strahlte aus zum Teil tiefblauem Himmel. Nicht von alledem sollte es heute geben. Es war zwar windig und kühl, dafür hingen die grauen Wolken tief und ließen keinen einzigen Sonnenstahl durch.
Auf dem Grossparkplatz an der St. Anna-Brücke konnten wir unseren Wagen in Riedenburg kostenlos abstellen. Mit unseren Mini-Rädern fuhren wir heute ab Riedenburg den Main-Donau-Kanal hinab Richtung Kehlheim. War die gestrige Strecke von Berching über Beilngries nach Riedenburg geprägt von zum Teil zu sehr geschotterten Wegen, war die letzte Strecke heute zu sehr Forstweg an einigen Stellen, um ihn einen bequemen Fahrradweg zu nennen. Ohne Federung wurden wir ein ums andere Mal arg durchgeschüttelt. Als Entschädigung dafür ging es kontinuierlich bergab und auch die Beschilderung war wie immer vorbildlich.
Unterwegs sahen wir zum wiederholten Male Teile des Archäologischen Parks Altmühl. An verschiedenen Stellen entlang des Kanals und der Altmühl wurden Ausgrabungen vorgenommen und das rekonstruierte Ergebnis konnten wir unterwegs an 18 Stellen (?) bewundern. Fast die letzte Stelle vor Kehlheim war eine Nachbildung eines alten Stadtwalls der Kelten. Wenn man sich überlegt, dass der vor knapp 2000 Jahren einen Umfang um ein Bergwerk und eine Siedlung von knapp 3 km hatte, konnte man nur staunen. Die Fundstellen sind mit Hörbeispielen und Schautafeln aufgelockert und es war immer wieder eine willkommene Abwechselung an den rekonstruierten Häusern, Wällen und sonstigen Historischen Begebenheiten anzuhalten.
Am Nachmittag unternahmen wir eine Schiffstour von Kehlheim nach Kloster Weltenburg. Alle halbe Stunde fahren die Schiffe die 40 min hoch zum alten Kloster und die 20 min zurück nach Kehlheim. Die Fahrt durch den Donaudurchbruch ist schon beeindruckend, vor allem wenn man sieht, mit welchen Mühen die Menschen im Mittelalter zu kämpfen hatten, um die Stelle zu überwinden und mit welcher Leichtigkeit dies heute geht.
Das ehemalige Kloster Weltenburg muss man in seiner Gesamtheit sehen. Alle Teile einzeln sind beeindruckend, rechtfertigen aber nicht den Rummel, der um diesen Ort gemacht wird. Die Kirche stellt den üblichen barocken Zauber bayrischer Kirchen dar, die Kosterschenke hat leckeres Essen, der Biergarten ist im Sommer sicherlich einen Besuch wert. Im Gesamtensemble aber passt alles, die Lage am Fluss, der Donaudurchbruch direkt um die Ecke, das leckere Hefeweizen hell, die gerösteten Knödel mit Salat, die eine leckeres Mittagessen darstellten.
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Übernachten in Beilngries
Sonntage nach verlängerten Wochenenden haben den Vorteil, dass es dann schön leer ist. War der Platz nahe der Innenstadt von Beilngries am Sonntag morgen noch brechend voll, konnten wir uns abends quer stellen und bekamen so einen Platz direkt an der Altmühl.
Die Anlage ist grosszügig und modern gestaltet und wird von einem kleinen Flüsschen in zwei Teile geteilt. Die Parzellen sind markiert (circa 100 m2 gross) und kosten circa 19 Euro pro Nacht. Der Strom wird extra je nach kw/h berechnet, dafür sind die Duschen frei. Der Platz wird von einigen alten Bäumen und vielen jungen Hecken unterteilt. Die sanitären Anlagen sind sauber und das jetzt nur ein Sanitärgebäude auf ist, kann man beim Stellplatz-Aussuchen berücksichtigen.
Der Platz ist in fussmässiger Entfernung zur Innenstadt (circa 10 min) oder in 5 min mit dem Fahrrad. In der Nähe der Innenstadt gibt es diverse Supermärkte, Metzger und Bäcker. Von der Infrastruktur her ist die Nähe zur Stadt optimal. Einzige Lärmkulisse in der Nacht sind die Vögel in den Bäumen und die quakenden Frösche des Flusses :-).
Der Preis pro Nacht einschließlich Duschen beträgt 19,70 Euro. Der Strom wird allerdings extra berechnet. Die Anschrift des Platzes lautet: Camping an der Altmühl, 92339 Beilngries, Telefon 08461 - 8406. Der Platz liegt bei den Sportplätzen der Gemeinde im südlichen Ortsteil direkt an der Altmühl.
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