Willkommen in der Grossstadt – willkommen in Berlin. Ein sonniger Frühlingstag erwartete uns, als die Stadt Berlin uns aufnahm. Von Potsdam-Babbelsberg aus ging es raus Richtung Wannsee und zur Glienicker Brücke. Die Brücke trennte eins die DDR von West-Berlin, zahllose Agentenaustausche wurden hier abgewickelt, Geschichte wurde geschrieben.
Willkommen in der Grossstadt – willkommen in Berlin. Ein sonniger Frühlingstag erwartete uns, als die Stadt Berlin uns aufnahm.
Von Potsdam-Babbelsberg aus ging es raus Richtung Wannsee und zur Glienicker Brücke. Die Brücke trennte eins die DDR von West-Berlin, zahllose Agentenaustausche wurden hier abgewickelt, Geschichte wurde geschrieben. Heute begegneten uns die städtischen Busse und die Touristenbusse, die einen Blick auf diese Brücke werfen wollten.
Von der Brücke aus hätten wir zwei Möglichkeiten gehabt: einmal sehr malerisch in leichtem auf und ab entlang des Wannsees und vorbei an der Pfaueninsel bis zur Potsdamer Chaussee am S-Bahnhof Wannsee. Die zweite Strecke führte in direkter Linie über die Königstrasse, die B 1, ebenfalls zum S-Bahnhof in Wannsee. Kürzer ist nicht unbedingt besser, den die Strecke entlang der Bundesstrasse führte in einem langen und steilen Anstieg hoch zum Golfplatz Berlin-Wannsee, ehe es ebenso lang wieder bergab bis zum S-Bahnhof ging. Die Strecke war trotz des Bundesstrassen-Charakters gut zu befahren, mit breit ausgebauten Fahrradwegen und – zumindest morgens – wenig Verkehr auf der Strasse.
Entlang der S-Bahnhöfe Wannsee und Nikolasee führte uns die Strecke zu einem wunderbar asphaltierten Weg nur für Radfahrer und Skater entlang der Avus. Es war ein ganz normaler Werktag, dennoch waren viele Menschen auf dieser sehr gut zu fahrenden Strecke unterwegs. Unsere Beschilderung führte uns am Grunewald vorbei bis zum Funkturm und zur Messe.
Eines muss ich West-Berlin lassen. Es gibt Menschenmassen ohne Ende, aber die Beschilderung für Fahrradfahrer ist gut. Wir passierten den innerstädtischen Lietzensee, der uns schnurstracks zur B 2 führte. Telefonierenden Fußgängern, Touristen ohne Ortskenntnis ausweichend steuerten wir über die Strasse des 17. Juni zielgenau an der Siegessäule vorbei auf Brandenburger Tor zu.
Innerlich jubelten wir: Ja! Wir haben es geschafft! Unser erstes Ziel war erreicht. Alles andere danach nur noch Kür, die Pflicht hatten wir besser als erwartet geschafft.
Am Brandenburger Tor gab es inmitten von Menschenmassen das obligatorische Erinnerungsfoto.
Im Ostteil der Stadt war der Kampf auf dem Fahrradweg gegen Fussgänger und Autos weniger ausgeprägt als in West-Berlin. Seit dem Wannsee hatten wir eine fast ebene Strecke ohne jegliche Steigung zurückgelegt. Die Beschilderung in Ost-Berlin war zum Teil lückenhaft, sodass wir ein wenig im Blindflug durch die Stadtteile Friedrichshain und Treptow fuhren. Erst als wir wieder an der Spree angekommen waren und den Fluss als Orientierung hatten, wurde die Wegführung klarer.
Unterwegs auf dem Weg nach Köpenick in der Höhe des Stadtteils Oberschöneweide führt eine „Bus-“Fähre“ auf die andere Spreeseite. Alle 20 min fährt die Fähre von der einen Seite des Flusses auf die andere Seite. Es ist ein ganz normales Busticket erforderlich, Preisstufe 1 mit zusätzlicher Fahrradkarte. In wenigen Minuten bringt einen dann die kleine, durchaus frequentierte Fähre zum Fahrradweg auf der anderen Seite der Spree.
In Köpenick belohnten wir uns direkt um die Ecke vom Köpenicker Rathaus mit einem Eis im „Eisbär“ am Schlossplatz/ Ecke Alt-Köpenick. Der „Eisbär“ hatte einen guten Milchshake, und war mega-mässig frequentiert.
Für eine Übernachtung war es noch zu früh und nach der leckeren Stärkung entschlossen wir uns noch bis nach Grünheide, östlich des Autobahnrings, A 10, zu fahren. Die Landschaft wurde wieder naturnaher und wüssten wir nicht, das das Brandenburger Tor nur wenige Kilometer Luftlinie entfernt war, hätten wir das bei der lieblichen Seenlandschaft nicht vermutet.
Am Grossen Müggelsee und vorbei an mehreren, kleineren Seen führte uns unsere Strecke wieder in die Mark Brandenburg zurück. Das Hotel Seegarten im Ort Günheide war vor den Zeiten der Wende ein ehemaliges Gästehaus der SED. Grünheide als ein verschlafener kleiner Ort liegt zwischen Werl- und Peetzsee. Im Sommer müssen hier wohl neben unzähligen Touristen auch Myriaden von Mücken sein, den selbst das Hotel verkaufte offensiv Autan zur „Selbstverteidigung“.
Mit einem Blick auf den See und einem farbenfrohen Sonnenuntergang ging der Tag, an dem wir Berlin durchquerten, zu Ende.
Unterkunft und Essen:
Hotel Seegarten
Am Schlangenluch 12
15537 Grünheide
Telefon: 03362 – 79600
Preis in den Sommermonaten eigentlich 83,00 Euro mit Frühstück, runtergehandelt auf 79,00 Euro (Stand: Oktober 2011)
» http://www.hotelseegarten.de
Das Hotel war eine interessante Mischung zwischen Villa aus den 1920ern und einem Anbau im Plattenbaustil. Die Werbefotos im Internet wurden von der Villa gemacht, die Unterbringung ist aber im „Plattenbau-Anbau“. Die Ausstattung innen war in Ordnung und den Preis wert. Fahrräder können hintenrum Richtung See und Terrasse geschoben werden. Von dort gibt es einen abschließbaren Kellerraum, in dem die Fahrräder über Nacht untergebracht werden.
Ein Bauer aus Beelitz hatte morgens frischen Spargel gebracht. So kamen wir abends in den Genuss unseres ersten, diesjährigen Spargels. Beelitzer Spargel, vielleicht hatten wir gerade diesen noch auf den Feldern stehen sehen.
Die Bedienung war sehr bemüht. Ausser einigen Handwerkern waren wir aber die einzigen Gäste. Hoffentlich ist in der Saison mehr los, den die Lage und der Komfort des Hotels waren in Ordnung. Vom Seesteg des Hotels konnten wir dem aufklarenden Himmel zuschauen und die laue Abendluft geniessen.
...........................................................................................» nach oben