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Nach 2,5 Tagen Seefahrt kommen wir in Seydisfjördur an. Kalt und wolkig erwartet uns der Osten Islands. Die erste Strecke führt uns über Egilsstadir zum Myvatn. Sehenswürdigkeiten unterwegs sind die Wasserfälle um Dettifoss und die geologische Region um das Namafjall. Myvatn bietet uns eine kleine blaue Lagune und abends im Hauptort Reykjahlid einen herrlichen Blick in die untergehende Sonne.

Was finden Sie hier?


Unten finden Sie meinen Reisebericht und Fotos zu der beschriebenen Etappe.


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Seydisfjördur - Myvatn


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Fotos und Reisebericht

Dienstag, 12. Juni 2012

Morgens früh noch entspannt gefrühstückt und dann zu allen anderen auf das Oberdeck zur Einfahrt nach Seydisfjördur gestellt. 17 km lang soll der Fjord sein, die Durchfahrt ging so fix, dass konnte ich mir fast gar nicht vorstellen. Der Fjord war karg, es gab kaum Vegetation und das 700 Einwohner-Dorf am Ende des Fjords wirkte fast ein wenig verloren.

Schneller als wir dachten, waren wir draußen, fast mit als eins der ersten Autos. Unten auf dem Kai standen vier Offizielle, zwei Frauen und zwei Männer, die eine Frau fragte uns, ob wir Angel- oder Pferdezeug hätten, fragte dann noch wie lange wir bleiben wollten. Nach unserer Antwort „wir bleiben zwei Wochen“ bekamen wir einen roten, abgeknipsten Aufkleber von innen an unsere Windschutzscheibe gepappt, unsere Pässe interessierte keiner. Schwupps, schon waren wir draußen.

Am Schiff vorbei, die Busse standen schon draußen und warteten auf ihre Fuss-Passagiere, fuhren wir durch den Ort, am örtlichen Golfplatz vorbei und waren aus der Ortslage raus. Hoch ging es einen Pass mit Blick zurück auf Seydisfjördur. Die Temperatur-Anzeige unten hatte uns angezeigt, dass es oben auf dem Fjell nur +1 Grad sein sollte. Die Winterreifen wären vielleicht doch nicht so abwegig gewesen. Ein paar Mal graupelte es oben auf dem Pass. Von Schnee und Eis blieben wir aber verschont.

Auf der anderen Seite des Passes fuhren wir nach Egilsstadir runter, mit circa 2.200 Einwohnern der Mittelpunkt der Ostfjorde. Geld abgehoben, wir wurden reich mit 50.000 ISK im Gegenwert von circa 320 EUR. Einkaufen gegangen, im örtlichen Netto an der N1-Tankstelle gab es ein reichhaltiges Angebot, auch an Obst, Gemüse und Milchprodukten. Im ebenso gut sortierten örtlichen Sportgeschäft (sie hatten sogar einen Fahrrad-Anhänger „Bob/Yak“) nach einer Mütze Ausschau gehalten, aber verzichtet, da ich mir doch nicht sicher war, ob die jetzt unbedingt sein musste.

Losgefahren und zu unserem ersten Ziel, Dettifoss auf die Landstraße begeben. Unterwegs an einem gottverlassenen Parkplatz, der aber interessanterweise von allen möglichen Autos frequentiert wurde, eine Pause gemacht. Kaffee getrunken und die Stille der Landschaft genossen. Die Landschaft sah nach nichts aus, karg, kein Grün, nur braun in den unterschiedlichsten Färbungen, mal ein Sprenger grau oder sandfarben.

Nach 160 km tauchte die Abzweigung nach Dettifoss auf. Die zweite Straße, die Weststraße ist bis zur Abzweigung nach Dettifoss asphaltiert. Direkt dahinter ist sie eine Schotterpiste. Die Straße endet auf einem Luxus-Parkplatz, neue Asphalt-Decke, Toilettenhaus sogar Behinderten-gerecht. Gute Ausschilderung auf den Wegen zum Selfoss, den wir zuerst anschauten. Klein, aber eindrucksvoll war er anzusehen. Dettifoss kurze Zeit später war beeindruckend, Wasser stürzte brandend über die Klippe, mitreißende Fluten, die sich unbeeindruckt ihren Weg nach unten bahnten.

Über allem thronte ein kompletter Regenbogen. Perfekter geht es fast kaum. Kleine Menschen, die sich am Wasserfall nass spritzen ließen, die Gischt spritzte bis zu uns auf dem ersten Absatz. So beeindruckend kann Natur sein.

Von Dettifoss ging es zu einem Feld mit blubbernden Schlammfeldern und Schwefellöchern, gelbe Flecken mitten in der Steinwüste. Davor inzwischen blauer Himmel, auch wieder beeindruckend. Fahrradfahrer, die wir auf der Ringstrasse überholt hatten, tauchten auch hier auf. Wahrscheinlich Briten oder Schotten, die mit einem Tandem unterwegs waren. Später sollten wir sie auch wieder auf unserem Campingplatz unterhalb unseres Buses sehen.

Von den Schwefellöchern ging es einen kurzen 10% Anstieg rauf und dann direkt wieder runter mit einem ersten Blick auf Myvatn. Ein Aussichtsparkplatz bot einen schönen Blick auf See und Ebene. Im Ort Reykjahlid blieben wir, schauten uns zwei Campingplätze an und entschieden uns für den See-Platz Bjarg mit direktem Seezugang und Panorama-Blick.

Gekocht, der Benzinkocher muckte, hoffentlich lag es am fehlenden Sprit. Die kleinen Fliegen gingen mir nicht so auf den Keks, wie ich befürchtet hatte, sie nervten, aber störten nicht wirklich. Noch eine Runde in den Ort gegangen, um alles aufzuzählen: eine Tankstelle, ein Supermarkt, zwei Hotels, ein Bistro und ein paar sonstige Häuser und ein sehr schöner Blick auf den See.

Abends noch lange im Bus gesessen und in die Sonne geschaut, es ist halb 12 nachts und die Sonne verschwindet langsam am westlichen Seeufer. Alle sitzen noch draußen, viele kleine Zelte stehen unterhalb von uns. Der See füllt sich mit Nebel, die Wolken schieben sich langsam über die gegenüberliegenden Hügel. Der Nebel fängt an sich wie eine Decke auf das Wasser zu legen.


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