Reisen Sie mit mir durch Australien !
Sie finden hier meinen Reisebericht und Fotos rund um meinen Urlaub in "Down under".
Auf dieser Seite reisen Sie mit mir
von Alice Springs nach Kings Canyon
Sie kommen
... zum Reisebericht, in dem Sie einfach nach unten scrollen
... zu den Fotos geht es, wenn Sie hier » auf den Link klicken
Mittwoch, 05. Juli 2006
Welche Stationen finden Sie hier ?
Northern Territory
Fahrt von Alice Springs über den Stuart Highway,
ab Erldunda auf den auf dem Lasseter Highway
und weiter auf der Luritja Road nach Kings Canyon (circa 480 km)
Wetter:
Kings Canyon: 20 Grad, sonnig, leicht windig, nachts circa 5 Grad
Der Wecker klingelte um kurz vor sieben und meine erste Aktion war es, den Heizlüfter anzustellen. Es war kalt in der Nacht gewesen, eine verfrorene Nasenspitze, die aus dem Schlafsack lugte, war Zeuge davon. Die Sonne kam langsam über die Hügel hervor und die ersten Frühaufsteher eilten in den Sanitärbereich.
Es erstaunte mich immer wieder, mit wieviel Elan Australier bei diesem sicherlich auch für sie kalten Wetter unterwegs waren. Bei uns in Deutschland wären die Zelter bei Temperaturen um die null Grad sicherlich in der Minderzahl, hier in Australien sah ich Zelte, die eher wie ein Biwak mit Schlafsack drin wirkten. Das war keine Ausnahme, hier im Outback ging Zweckmäßigkeit vor Komfort. Australische Wohnwagen sahen hier mehrere Stufen robuster aus, als deutsche es gewesen wären. Beliebt waren hier Wohnwagen zum Aufklappen, so dass die Urlauber eigentlich mit einem kleinen, beweglichen Anhänger durch die Gegend fuhren. Diese Teile erlaubten sogar Fahrten, auf Off-Road-Pisten. Abends konnte auf diese Art und Weise alles aufgeklappt werden, die Küche war mit an Bord, die Kühlkisten, die Schlafkabinen, Tische, Stühle, alles was ein Campingurlaub erforderte. Auf Caravan-Messen in Deutschland habe ich so zweckmäßige Teile nicht annäherend gesehen, in Australien waren die Mischung aus Wohnwagen und Zelt gang und gäbe.
Hier mitten in Australien konnte der Eindruck entstehen, einheimische Autos sind alle weiß, mindestens ein Pick-Up oder ein Kombi, viele mit Anhänger oder Wohnwagen. Erst an der Küste merkte ich Tage später, dass es hier durchaus auch Kleinwagen gibt und Autos auch andere Farben haben können als weiß. Hier im Outback erschien mir das vollkommen normal.
Nach einer Viertelstunde hatte mein Heizlüfter eine Aufsteh-freundliche Raumtemperatur geschaffen und ich konnte aufstehen. Der Weg bis zum Sanitärgebäude war ja nicht weit, die Hoffnung auf eine Heizung im Inneren zerschlug sich schon beim Öffnen der Tür, hier war Außen- gleich Innentemperatur. Es erforderte Mut und Schnelligkeit sich unter die Dusche zu stellen. Mein kuschelig-warmes Wohnmobil entschädigte mich dafür mit warmen Tee und Frühstück. Gegenüber im Küchenbereich waren auch schon die ersten zugange. Mit Mütze und Handschuhen wurden Rühreier mit Speck und Würstchen zubereitet, auch bei Übernachtungen im Biwak-Schlafsack musste ein bisschen Luxus sein.
Die Sonne war inzwischen weit über die Hügel aufgestiegen und es wurde rasch wärmer. Meine Strecke führte mich heute südwärts auf dem Stuart Highway bis nach Erldunda und dann als Tagesziel bis zum Kings Canyon.
Von Alice Springs bis nach Erldunda sind es knapp 200 km immer geradeaus. Erldunda ist eine dieser typischen Stopps, Tankstelle, Shop, Restaurant, Campingplatz, riesiger Parkplatz, mitten im nichts. Dennoch ist der Ort ein wichtiger Knotenpunkt mitten im Nichts, biegt hier doch der Lasseter Highway zum Uluru (Ayers Rock) ab. Im Vergleich zu manch anderen Tankstellen, war diese hier richtig gut ausgebaut und lohnte einen kurzen Stopp.
Weiter auf dem Lasseter Highway fuhr ich noch circa 100 km, bevor ich rechts zum Kings Canyon auf die Luritja Road abbog. Die Landschaft veränderte sich, je weiter ich wieder Richtung Norden fuhr. Sie wurde etwas waldiger und hügeliger, in der Ferne waren richtige Berge zu sehen. Die Strecke über circa 160 km zieht sich nur wie ein Kaugummi, dösen unterwegs durfte ich aber auch nicht, denn im Gegensatz zum Stuart und Lasseter Highway gab es hier sogar Kurven, die meine Aufmerksamkeit erforderten.
Es erstaunt mich immer wieder, wieviel Zivilisation es mitten im nirgendwo geben kann. Unvermittelt tauchte 32 Kilometer nach der Kings Creek Station (Campingplatz, Tankstelle, Shop) das Kings Canyon Ressort auf. Eine Oase mitten im Nichts und einem vollen, vorgebuchten Campingplatz. Ich stand ziemlich ratlos an der Rezeption, als man mir mitteilte, dass keine Stellplätze mit Strom mehr frei seien und ich nur noch Plätze ohne Strom bekommen könnte (Preis für einen solchen Stellplatz: 26 Aus-$) . Ade mein warmer Heizlüfter, ade meine bequeme Mikrowelle, die funktionieren nämlich nur, wenn auch der Wagen Strom bekommt. Ich hatte letztlich keine Wahl und nahm diesen Stellplatz. Im nachhinein eine gute Entscheidung – ich bekam nette Nachbarn, abends ein Lagerfeuer und nette Gespräche.
Kings Canyon Ressort bietet alle Annehmlichkeiten des touristischen Lebens: saubere Sanitäre Anlagen, große, gepflegte Stellplätze, viel Natur drumherum, ein großes Restaurant – bei meinem Besuch sogar mit Showprogramm – und eine Tankstelle, wie immer von Mobil. Der Preis pro Liter hatte allerdings mitteleuropäisches Niveau, 1,30 Euro pro Liter ließen mich erst mal schlucken. Ein Unterschied zu den circa 0,85 Euro in Darwin. Gut, das Zeug muss ja auch erst mal mitten ins Nichts transportiert werden.
Für Ausflüge in die nähere Umgebung war es schon zu spät, als ich ankam. Es wurde schnell dunkel und ich entschied mich nach einem schnellen Abendessen im Wohnmobil für ein Bier im überdachten Open-Air-Restaurant. Dort hätte es ein Fisch-Buffet gegeben, Pizza und einen Barbecue-Grill, mit Fleisch nach Wahl. Die Besucher waren locker drauf, ein Gesangsduo sorgte für Stimmung und im Nebenraum wurden die aktuellen Rugby-Spiele gezeigt, so dass für jeden etwas dabei war. Die Essens- und Bierpreise waren allerdings der Outback-Lage angepasst, so hielt sich mein Konsum in Grenzen.
Meine Nachbarn hatten inzwischen ein Lagerfeuer mit Kochstelle in Gang gebracht. Alle Zelter und restlichen Camper hatten sich mit Ihren Stühlen hierum versammelt, auch ich wurde eingeladen, mich anzuschließen. Es war eine gesprächige Runde über Aboriginals-Probleme, australische Tagespolitik, vom Akzent nicht immer einfach zu verfolgen, aber trotzdem interessant. Dazu ein klarer, nicht ganz so kalter Nachthimmel, mit unzähligen Sternen am Firmament, was wollte ich mehr.
...........................................................................................» nach oben
von Alice Springs nach Kings Canyon
Die Fotos zeigen Eindrücke von der Strecke von Alice Springs nach Kings Canyon und Bilder vom Kings Canyon Ressort (Campingplatz). |
.....................zurück auf den Weg » von Tennant Creek nach Alice Springs
............... weiter » durch den Kings Canyon und auf dem Weg nach Yulara
...........................................................................................» nach oben