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Auf dieser Seite reisen Sie mit mir
von Katherine nach Tennant Creek

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Montag, 03. Juli 2006


Welche Stationen finden Sie hier ?

Northern Territory
Fahrt vom Nitmiluk Nationalpark / Katherine Gorge über Katherine (29 km)
entlang des Stuart Highways bis nach Tennant Creek (674 km), insgesamt 705 km

Wetter:

Katherine - Tennant Creek/ Stuart Highway: 22 Grad, sonnig,
leichter Wind, der die Temperatur kälter erscheinen ließ, trocken,
Tennant Creek: nachts kalt bei circa 5- 6 Grad

Vor zwei Tagen hatte die Zeit in Katherine nicht mehr gereicht, um einkaufen zu gehen. Ich wollte nicht in der Dunkelheit im Nationalpark ankommen und so verschob ich es auf heute morgen.

Die Strasse aus dem Nationalpark heraus geht eine Zeitlang parallel zum Katherine River. Wie im Kakadu Nationalpark sind rechts und links der Strasse Wasserstandsmarkern zu sehen. An manchen Häusern waren zusätzlich noch Zeichen angebracht, wie hoch hier wann welche Flut war. So harmlos der Fluss heute aussah, aber stellenweise muss er an manchen Stellen vier oder sechs Meter das Land überflutet haben.

In Katherine war Rushhour, dass heißt, ich stand nicht als erstes an der Ampel. Auch auf dem Parkplatz von Woolworths war ich nicht das einzige Auto. Der Supermarkt war gut sortiert und auch hier gab es die Aktion „Kaufen sie für mehr als 30 Aus-$ ein und sie erhalten beim nächsten Tanken an einer Woolworths-Tankstelle vier Cent Rabatt pro Liter Benzin“. Bei den hohen Preisen für Treibstoff in ganz Australien und einem Verbrauch von circa 15 Litern auf 100 km ein guter Deal. Die Coupons waren in ganz Australien einlösbar und haben bei Bedarf gute Dienste geleistet.

Ein Gang morgens um 10 Uhr zum örtlichen Liquir-Store war allerdings erfolglos. Diese machten erst um 12 Uhr mittags aus. Man will auf diese Weise verhindern, dass die Aboriginals sich schon morgens früh mit Alkohol versorgen.

Ich hatte während meines Urlaubes keinen Kontakt mit den Ureinwohnern. Ich kann daher nur von meinen Eindrücken aus den einzelnen Ortschaften erzählen und diese waren bedrückend. Alkoholismus und Orientierungslosigkeit scheinen in der Tat große Probleme zu sein. Die Ranger in den Nationalparks erzählen vom nicht immer positiven Wandel im Laufe der Jahre, sie erzählen aber auch von den alten Riten, den Traditionen, den komplexen familiären Strukturen und der Achtung, die die Natur bei den Aboriginals erfahren hat. Ich kann dann immer nur hoffen, dass die Zukunft besser werden wird.

Die Fahrt von Katherine nach Tennant Creek ging immer nur geradeaus, 674 km immer nur Richtung Süden. Die Vegetation wurde immer spärlicher. Waren anfangs noch Bäume vorhanden, gab es später nur noch Sträucher und Buschwerk. Für diese lange, eintönige Strecke hätte ich mir einen Autopiloten gewünscht, einstellen, fahren, ankommen.

Anderen Autofahrern muss es genauso ergangen sein, aber etwas positives hatte es unterwegs: Gerade weil so wenig los war, bis auf wenige Ausnahmen grüßte sich jeder – auch wenn keiner keinen kannte - , ein kurzes Heben der Hand, ein kurzer Gruß, egal ob Truck, Wohnmobil oder Pkw. Diese Freundlichkeit fand ich sehr angenehm auf dieser tristen Strecke und machte mir das Outback richtig sympathisch.

Das Wohnmobil war kein sparsames Fahrzeug. Um seine fast zwei Tonnen zu bewegen, brauchte es durchschnittlich 15 Liter auf 100 km, der 70 Liter-Tank reichte daher nur für knapp 400 Kilometer. Es galt also mindestens alle 200 km jede Tankstelle mitzunehmen. Im Juli 2006 betrugen die Benzinpreise umgerechnet zwischen 1,30 Aus-$ (ca. 0,80 Euro) in den Städten und 1,80 Aus-$ (ca. 1,10 Euro) im Outback. Beim Tanken waren also schnell 60 Euro und mehr pro 400 km Wegstrecke erreicht. Mehr als ein Drittel meines Urlaubsbudgets sollten daher fürs Tanken draufgehen, jeder kann sich ausrechnen, wie viel es kostet 8000 km mit einem solch spritfressenden Fahrzeug zu fahren.

Immerhin war auf diese Art und Weise alle drei Stunden eine Pause drin, ich konnte mir ein wenig die Beine vertreten, meinen Stuhl rausholen und eine Kleinigkeit essen. Eine der Zwischenstationen, Elliot, war als 600 Einwohner-Dorf angekündigt auf halber Strecke zwischen Katherine und Tennant Creek. Der Ort bestand dann aus einem Campingplatz, einer Tankstelle, einem Shop und einem Hotel mit einigen weiteren Häusern, die ich an beiden Händen abzählen konnte. Die restlichen 580 Einwohner verteilen sich wohl auf das „Dorf-Gebiet.

Was ich sehr gut geregelt fand, war, dass zwischen den einzelnen Tankstellen immer stand, wie viele Kilometer es bis zur nächsten waren. Die Zeichen waren zuverlässig, ebenso welche Infrastruktur es beim jeweiligen „Ort“ geben würde. Es lagen nie mehr als 250 km zwischen den einzelnen Tankstellen, im Regelfall waren es circa 100 bis 150 km. Solch ein Roadhouse, die im Regelfall von der Firma Mobil betrieben werden – seltener von anderen Firmen – bestehen dann wie in Elliot aus der oben beschriebenen Infrastruktur. Für Durchreisende wie mich auf jeden Fall ausreichend. Dauerhaft hier zu leben, erfordert andere Qualitäten.

Tennant Creek ist die einzige größere Stadt zwischen Katherine und Alice Springs, die fast 1200 km auseinander liegen. Bei uns wären die 3200 Einwohner dieser Ortschaft – der viertgrößten Stadt im Northern Territory - ein nettes kompaktes Dorf, hier ist das eine Durchgangsstraße mit einigen Häusern rechts und links und ein paar Querstraßen. Der Rest der Einwohner verteilt sich dann wieder in der Landschaft.

Ich schaffte es gerade eben noch vor Einbruch der Dunkelheit um 18 Uhr Tennant Creek zu erreichen. Der Reiseführer empfahl mir den „Outback Caravan Park“ an der Peko Road, einer Seitenstrasse des Stuart Highways. Im Halbdunkel und am nächsten Morgen auch im Hellen, machte er einen guten Eindruck. Er war aber voll auf Durchgangsreisende ausgerichtet. Gerade die Stellplätze für größere Wohnmobile und Pkw mit Wohnwagen waren zum Durchfahren konzipiert. Vorne rein und hinten raus – keine Notwendigkeit zu rangieren. Ansonsten war der Platz gepflegt, es gab viel Grün in Form von Bäumen und Sträuchern und für die wärmeren Monate gab es einen großen Pool.

Tagsüber waren die Temperaturen trotz des dauernden Windes noch angenehm, sobald aber die Sonne weg war, merkte ich jetzt, dass es empfindlich kalt wurde. Das Thermometer ging von 22 Grad tagsüber auf knapp 5 – 6 Grad nachts runter. Ich war dankbar um den kleinen Heizlüfter, den ich mir in Darwin für das Wohnmobil gemietet hatte. Abends konnte ich so noch im Wohnmobil sitzen bleiben, ohne direkt in den Schlafsack kriechen zu müssen und morgens reichte ein Knopfdruck, um innerhalb von 15 Minuten eine warme Bude zu bekommen. Das ist der Nachteil des kleinsten Wohnmobiles im australischen Winter, es hat keine Standheizung.



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