Reisen Sie mit mir durch Australien !
Sie finden hier meinen Reisebericht und Fotos rund um meinen Urlaub in "Down under".
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wandern Sie mit mir durch den Kings Canyon und fahren anschließend weiter nach Yulara
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Donnerstag, 06. Juli 2006
Welche Stationen finden Sie hier ?
Northern Territory
Wanderung in den Kings Canyon über den Kings Creek Walk
Fahrt vom Kings Canyon zum Ayers Rock Ressort in Yulara (circa 290 km)
Sonnenuntergang am Uluru
Wetter:
Yulara: 18 Grad, sonnig, windig, nachts circa 3 Grad
Der Morgen begann, wie der gestrige Tag geendet hatte, strahlend blauer Himmel mit einer guten Sicht und überall klare, kräftige Farben. Ich verabschiedete mich von meinen Nachbarn, die heute weiter über den Mereenie Loop Road, eine Off-Road-Piste, in die westlichen Mac Donnell Ranges wollten.
Die Mereenie Loop Road führt über 177 km vom Kings Canyon nach Hermannsburg. Für diese landschaftlich sehr reizvolle Strecke braucht man allerdings einen entsprechenden, allrad-gängigen Wagen, auch wenn in manchen Reiseführern steht, dass man die Straße mit normalen Fahrzeugen machen könnte. Solche Fahrzeuge haben bei Schäden keinen Versicherungsschutz. Motorräder und Fahrräder sind grundsätzlich nicht erlaubt. Zusätzlich ist für die Befahrung der Straße eine Genehmigung vom Central Land Council notwendig, da die Strecke über Aboriginal-Land führt. Die Genehmigungen werden (kostenpflichtig, normalerweise nur am Tag selbst) an Ort und Stelle ausgegeben, im Kings Canyon Ressort zum Beispiel an der Rezeption, in Hermannsburg an der Tankstelle, also am besten vor Ort erkundigen. Unterwegs darf nicht an der Straße übernachtet werden, die Strecke muss also in einem Tag geschafft werden.
Mein Weg führte mich 10 km zum Parkplatz des Kings Canyons (Watarrka National Park) . Hier ist alles ziemlich touristisch aufgezogen. Neben vielen Stellplätzen für Fahrzeuge gab es sogar einen Kiosk, der Souvenirs, Getränke, Mahlzeiten und Eis verkaufte. Vom Parkplatz weg führte ein ebener Weg in den Canyon hinein. Nach kurzer Zeit teilt sich dieser Weg und ich musste mich zwischen dem Kings Canyon Rim Walk (4. Std., 6 km Rundweg, anstrengend) und dem Kings Creek Walk (2,6 km Hin- und Rückweg, flach, moderat) entscheiden. Die Nationalparkverwaltung hat zusätzlich wichtige Hinweise über den Weg aufgestellt. Die aktuelle Temperatur und Windverhältnisse sollten immer ein wichtiges Kriterium sein. Heute war es ziemlich windig und kühl, aber vor allem hatte ich nicht die Zeit, die Wanderung oben am Canyon-Rand zu unternehmen. Ich entschied mich deshalb für den Weg in den Canyon hinein.
Der Kings Creek Walk führte mich auf gut markierten Wegen am felsigen Flussbett des Baches entlang bis zu einer erhöhten Plattform. Von dort hatte ich einen schönen Blick auf die steil aufragenden Ränder des Canyons. Der Standpunkt ähnelt hier dem in einem Amphitheater. War es am frühen Morgen noch schattig, änderten sich die Farben der Felsen minütlich, von einem matten Rot bis zu einem kräftigen, leuchtenden Ocker-Rot. Überhaupt die Felsen boten auch auf dem Weg durch den Canyon immer wieder abwechslungsreiche Blicke. Es wurde nie langweilig. Im Sommer hätten zudem die vielen Eukalyptus-Bäume noch Schatten geboten, so dass ich im Gegensatz zur Wanderung oben am Rand entlang nie in der ganz prallen Sonne gewesen wäre.
Für mein nächstes Ziel Yulara hatte ich mir bereits einen Stellplatz mit Strom von der Rezeption des Kings Canyon Ressorts reservieren lassen. Mein Wohnmobil kann mal eine Nacht ohne Strom auskommen und die zweite Batterie, die die Versorgung des Wohnbereiches sichert, wird während der Fahrt wieder aufgeladen, aber ein bisschen Komfort muss schon sein. Außer mir waren ja noch ganz viele Australier unterwegs, die diese schöne Zeit im Outback für ihre Ferien nutzen und in Yulara gibt es nur einen Campingplatz.
Nach 290 km Strecke und über drei Stunden Fahrt kam ich am frühen Nachmittag in Yulara an. In der Anmeldeschlange vor mir, standen eine Menge Wohnmobile und Wohnwagen. Es war also eine gute Entscheidung gewesen, vorab zu reservieren. Die Standgebühren von 31 Aus-$ pro Nacht sollten die teuerste Übernachtung im ganzen Urlaub werden. Der Platz bot immerhin einen direkten Anschluss ans Trinkwasser und Stromnetz. Er war ansonsten sauber und gepflegt.
Die restlichen Hotels und Hostels sind ringförmig um die einzige Strasse von Yulara, dem Yulara Drive, angeordnet. Es gibt nicht viel Auswahl hier, zu jeder Kategorie gibt es ein Hotel-Pendant, angefangen vom einfachen Hostel und Hotel, dem Outback Pioneer Hotel & Lodge bis zum 5-Sterne-Luxus-Hotel, dem Sails in the Desert. Grundsätzlich ist hier alles teuer, die Unterkünfte, die Restaurants und die Geschäfte. Dafür wurde mir hier alles geboten, Post, Souvenirs, Zeitungen, Internet-Cafe und ein gut sortierter Supermarkt. Hier frischte ich meine Vorräte auf, bevor ich mich der abendlichen Karawane zum Sonnenuntergang am Sunset-Parkplatz am Uluru anschloss.
Von Yulara aus - der 1984 in Betrieb genommenen Siedlung, die sich perfekt ihrer Umgebung anpasst, flache Häuser, die in die Dünenlandschaft eingebettet sind - sind es 20 km bis zum Uluru. Am Eingang des Nationalparks musste ich eine Drei-Tages-Karte als Besuchserlaubnis des Uluru & Kata Tjuta Nationalparkes für 25 Aus-$ erwerben. Hierfür konnte ich jetzt drei Tage in den Park hineinfahren, der morgens eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang öffnet und bei Sonnenuntergang schließt, danach konnte ich nur noch raus, aber nicht mehr rein fahren.
Der Aussichtspunkt für den Sonnenuntergang liegt nicht direkt am Circuit Drive, der einmal rundum den Uluru führt, sondern an der Strasse, die von Yulara aus in den Park führt. Der Parkplatz ist aber aufgrund der Größe und Länge nicht zu übersehen.
Der Uluru ist Australiens beliebtestes Postkartenmotiv. Es gibt nichts in Australien, was so einfach zu erkennen wäre, wie dieser Monolith, der 348 Meter über das sandige Buschland ragt. Viele Hundert andere Menschen standen außer mir auf dem lang gezogenen Parkplatz, um dem täglich wiederkehrenden Schauspiel des Sonnenunterganges zuzuschauen. Ich hatte mir einen Klappstuhl, etwas warmes zu trinken und ein paar Knabbereien geholt, um das Naturschauspiel vor den Absperrungen entspannt genießen zu können. Der Uluru leuchtete erst in einem glänzenden Orange, dann in noch farbintensiveren und dunkleren Rottönen – bis die Farbe am Ende verblasst und alles fast schwarz wird. Es war wie ein Film, an dem ich mich nie satt sehen könnte.
Im Dunkeln fuhr die Karawane dann zu ihren Übernachtungsplätzen zurück, jeder auf seine Art zufrieden. Ich kochte anschließend noch, stellte meinen Heizlüfter für eine behagliche Wärme ein und genoss bei einem Glas Wein den verbliebenen Abend.
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