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durch den Nitmiluk National Park (vormals Katherine Gorge Nationalpark)
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Sonntag, 02. Juli 2006
Welche Stationen finden Sie hier ?
Northern Territory
4-stündige Bootsfahrt durch Katherine Gorge im Nitmiluk (Katherine Gorge) Nationalpark mit Badeaufenthalt und Besichtigung
Wetter:
Katherine Gorge im Nitmiluk (Katherine Gorge) Nationalpark: 25 Grad, sonnig, warm, angenehm trocken
Katherine und der Nitmiluk Nationalpark liegen schon knapp 300 km von der Küste entfernt und hier merkte ich, dass ich mich langsam dem trockenen Zentrum des Landes näherte. Jetzt im Juli waren die Tagestemperaturen mit 24 Grad angenehm mild, die Luftfeuchtigkeit war wie in Mitteleuropa an einem lauen Frühlingstag, aber am Vorabend merkte ich, dass es schnell kühler wurde und das letzte Glas Wein im Klappstuhl vor der Wagentür schon eine Jacke erforderte.
Morgens regelte ich als erstes mein Einchecken auf dem Nationalpark-eigenen Campingplatz. Der Preis von 24,50 Aus-$ für pro Nacht mit Stromanschluss war okay, auch wenn ich den gesamten Platz eher als naturnah beschreiben würde. Die Stellplätze (pro Platz circa 100 m2) für Wagen, die einen Stromanschluss benötigten, waren auf zwei Seiten, nur durch einen Pfad von einander getrennt, wie auf einer Perlenschnur aufgereiht. Insgesamt gab es 40 Stellplätze mit Strom, auf jeder Seite 20. Auf dem Rest des Platzes konnte sich jeder frei verteilen. In Katherine war es etwas preiswerter zu stehen, aber ich hätte jeweils knapp 30 km hin und zurück fahren müssen.
Die Rezeption bot gleichzeitig die Möglichkeit, neben dem Einchecken auf dem Campingplatz eine Eintrittskarte für eine Bootstour auf dem Katherine River zu erwerben. Der Preis von 63 Aus-$ für diese 4-Stunden-Tour war schon ziemlich heftig, mein Coupon-Buch von Maui bot mir immerhin die Möglichkeit ihn um 10 % zu reduzieren. Dieses Buch liegt den Unterlagen des Wohnmobiles bei und bot mir einige wenige Male die Möglichkeit, Ermäßigungen bei Eintrittspreisen und Campingplätzen zu erhalten. Die meisten Angebote sind aber an der Ostküste, bei meiner gewählten Strecke konnte ich nicht viele Coupons nutzen.
Die Nationalparkbehörde, die Katherine Gorge im Auftrag der Jawoyn Aboriginals verwaltet, bietet über Nitmiluk Tours drei verschiedene Bootstouren an. Wahlweise konnte ich mich zwischen einer 2-, 4- und 8 stündigen Tour entscheiden. Sowohl die 4- als auch die 8-Stunden Tour starteten je nach Jahreszeit um 9 Uhr morgens – manchmal die 4-stündige auch erst um 11 Uhr - , da aber die längere Tour erst um 17 Uhr zurückgekommen wäre, entschied ich mich für die mittlere, um den restlichen Tag noch genießen zu können.
Im Laufe meiner Tour sollte ich viele interessante Facetten über Katherine Gorge kennen lernen. Der Guide, der gleichzeitig Bootsführer, Geschichtenerzähler, Getränke- und Snackausteiler war, verstand es auf angenehme Art und Weise, etwas über Geologie, Ureinwohner und den Fluss im Laufe der Jahreszeiten zu erzählen.
Katherine Gorge umfasst 13 durch Stromschnellen voneinander getrennte Teilschluchten. Sie werden stetig weiterausgehöhlt vom Katherine River, der im Arnhem Land entspringt. Die Felswände der Schluchten sind nicht besonders hoch, dafür zerklüftet und steil. Der Wasserstand variiert zwischen Regen- und Trockenzeit um mehr als zwei Meter. In der Trockenzeit plätschert das Wasser ruhig vor sich hin und rieselt langsam über niedrige Stromschnellen. Von November bis März kann der Fluss hingegen zu einem reißenden Strom werden.
Die Schlucht kann prinzipiell auf verschiedene Weise erkundet werden, zu Fuß auf markierten Wanderwegen oben am Schluchtrand entlang, auf einer Bootstour, wie ich es gemacht habe, paddelnd per Mietkanu oder per Helikopter. Bei den Touren per Kanu kann überall angelegt werden, wo es nicht verboten ist. Bestimmte Strände sind wegen der Eiablage der Süßwasserkrokodile „Freshies“ gesperrt. Die Bootstouren gehen nur bis zum Ende der fünften Schlucht, darüber hinaus können die restlichen Teilschluchten nur per Kanu oder zu Fuß entdeckt werden.
Meine Bootstour startete vollbesetzt vom Anleger aus. Das Prinzip der gesamten Touren ist sehr simpel. Am Ende der Regenzeit werden die einzelnen Boote über die überfluteten Stromschnellen gefahren und vertäut. Fällt das Wasser sind die Stege entlang der Stromschnellen wieder gangbar, so dass die Passagiere trockenen Fußes von einem Boot zum nächsten wechseln können. Bei der 2-stündgen Tour muss einmal das Boot gewechselt werden, bei der 4-stündigen zweimal und bei der 8-stündigen Tour ist insgesamt viermal ein Bootswechsel inklusive einer 6 km Wanderung erforderlich.
Je tiefer wir in die Schlucht hineinfuhren, desto steiler und dramatischer wurden die Felsen zu beiden Seiten, ein tiefes Ocker und andere unterschiedlichste Rot- und Brauntöne waren charakteristisch für die Felsenlandschaft. Anhand der Hochwassermarkierungen war auch gut zu sehen, wie hoch – manchmal mehr als 6 Meter – das Wasser während der Regenzeit steigen konnte.
Unterwegs sahen wir immer wieder Kanufahrer, manchmal ein einsames Süsswasser-Krokodil „Freshie“, angeblich ungefährlich gegenüber Schwimmern – weil es das Maul nicht so weit aufbekäme wie ein „Saltie“ – und eine Landschaft, die einfach wunderschön war.
Es gab Erfrischungsgetränke unterwegs, außerdem wurden beim Schwimmstopp gegen Ende der Tour an einer Sandbank Orangen und Kuchen gereicht. Die Landschaft des Parkes und der Schlucht waren jede Mühe wert und sollte es noch ein zweites Mal in diesem Park geben, würde ich trotz des stolzen Preises von mehr als 100 Aus-$ und der frühen Abfahrtszeit morgens um 9 Uhr die längere Tour nehmen. Es lohnt sich auf jeden Fall !
Auf dem Rückweg durch die Schluchten hatte sich das Licht verändert, die Sonne stand jetzt höher als morgens und der Eindruck war an manchen Stellen ein ganz anderer als auf dem Hinweg. Am frühen Nachmittag waren wir wieder zurück am Anleger und die nächsten warteten schon, um ebenfalls eine so beeindruckende Tour zu machen.
Den restlichen Nachmittag relaxte ich, lernte die kleinen Kängurus – Wallabys – kennen, die den Campingplatz unsicher machten. Nahrungsmittel, die auf dem Boden lagen, waren nicht sicher vor ihnen und bereitwillig ließen sie sich im Tausch gegen Gemüse und andere Leckereien streicheln. Gegen 18 Uhr begann es schon dunkel zu werden, dass Abendessen fand bei Außenbeleuchtung und das letzte Glas Wein draußen unter einem unendlichen Sternenhimmel statt. Nichts fand ich beeindruckender als beim Geräusch der nächtlichen Tierwelt – Fledermäuse in den Bäumen über mir, Wallabys auf der Suche nach Nahrung und andere nachtaktive Tieren – die Sterne am Himmel zu betrachten.
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