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Reisen Sie mit mir durch Australien !
Sie finden hier meinen Reisebericht und Fotos rund um meinen Urlaub in "Down under".

Auf dieser Seite reisen Sie mit mir
von Port Augusta ins Barossa Valley und besichtigen mit mir
eines der renomiertesten australischen Weinanbaugebiete


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Montag, 10. Juli 2006


Welche Stationen finden Sie hier ?

Southern Australia
Fahrt von Port Augusta entlang des Stuart Highways
bis ins Barossa Valley nach Nuriootpa (circa 350 km)
Fahrt durch das Barossa Valley vorbei an verschiedenen Orten,
Besichtigung der Jacobs Creek Weindistellerie

Wetter:

Nuriootpa/ Barossa Valley: 17 Grad, sonnig, aber mit kühlem Wind,
erste Wolken am Himmel, nachts circa 10 Grad

Am nächsten Morgen hatte die Polizei das Gelände des Brandes mit Band abgesperrt. Ein Ehepaar aus Melbourne, das ich gestern Abend kennengelernt hatte, erzählte, dass nachts um 2 Uhr noch die Spurensuche der Polizei da war, um nach der Ursache des Brandes zu forschen. Bei Tageslicht sahen die Reste des Wohnwagens und des Pick-Ups ziemlich ernüchternd aus. Ich beschloss, dass ich meinen Heizlüfter nicht mehr über Nacht am Stromnetz lassen werde.

Bei strahlendem Sonnenschein, aber sehr starkem Wind fuhr ich noch kurz durch Port Augusta. Der Ort hat insgesamt 15.000 Einwohner. Er war klein und nett, aber ziemlich verschlafen. Die Übersetzung des Aboriginal-Namens „Sandhaufen“ trifft die Beschreibung ziemlich gut. Trotz seiner Lage am den Ausläufern des Spencer Golfs beginnt direkt hinter dem Ort wieder die Wüste. Die Transcontinental Railway fährt von Adelaide kommend durch diesen Ort und auch sonst kreuzen sich hier verschiedene Verkehrsströme.

Hier musste ich mich entscheiden, ob ich für zwei Tage in die Flinders Ranges wollte, oder ich lieber mit der Fähre nach Kangaroo Island übersetzen wollte. Kangaroo Island erschien mir abwechslungsreicher, das Outback reichte mir jetzt erst einmal. Ich wollte lieber Meer und Tiere haben, beides versprach mir Kangaroo Island.

Der Reiseführer empfahl mir unbedingt, die Fähre auf die Insel vorher zu reservieren. Ich hatte mir im Internet vorher schon die Verbindungen rausgesucht. Jetzt in der Nebensaison waren sie nicht so häufig und ich wollte nicht das Risiko eingehen, mitten im Nichts gestrandet zu sein. Ein Telefonat erledigte dies sehr unkompliziert und schon hatte ich meine Reservierung für Hin- und Rückfahrt in der Tasche.

Von Port Augusta aus fuhr ich lange Zeit parallel zur Küste, vorbei an vereinzelten Bauernhöfen. Unterwegs gab es kaum Orte an der Strecke Richtung Adelaide. Die Landschaft wurde von Ackerbau und Viehzucht dominiert. Es war aber grundsätzlich noch ziemlich trocken, ich konnte sehen, dass die Farmer hier stark auf Bewässerung angewiesen waren.

Unterwegs kam ich an mehreren Oversize-Transporte vorbei. Bei einem Transport wurden zum Beispiel ein Haus in zwei Hälften transportiert. Vorne und hinten sorgte Polizei dafür, dass jeder an den Rand fuhr, da die zweite Bahn nahezu komplett vom Haus eingenommen wurde.

Nach knapp 300 km auf der Schnellstrasse bog ich auf kleinere Landstraßen ab und fuhr nördlich von Adelaide bis nach Gawler, dem Eingangstor zum Barossa Valley. Der Ort war überraschend lebendig. Es war in der Mittagszeit viel los und die Hauptstrasse strahlte eine Menge Trubel aus. Ich hielt nur an zum Tanken und um zum Fremdenverkehrsamt zu gehen. Dieses bot sehr gute Möglichkeiten, Prospekte einzusammeln. Im Nachhinein gesehen, wäre Gawler in der Nebensaison der ideale Standort gewesen. Alle anderen Orte in Barossa Valley hinein, sind zu sehr auf das saisonale Geschäft eingestellt und bieten im australischen Winter zu wenig für den Besucher.

Wer ins Barossa Valley fährt, muss sich darüber im klaren sein, dass dies keine Gegend mit einer jahrhundertealten Tradition des Weinanbaus ist. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts, so um 1842, wurden in diese eigentlich trockenen Gegend, die ersten Weinstöcke angepflanzt. Heute werden die jährlich circa 65.000 Tonnen Trauben unter anderem zu hervorragendem Rotwein verarbeitet. Die australischen Winzer, die die knapp 60 Weingüter der Region bewirtschaften, haben sich in der Welt einen sehr guten Ruf erarbeitet.

Die ersten Siedler, die hier um 1840 ankamen, waren vor der religiösen Verfolgung aus Preußen und Schlesien geflohen. Eigentlich waren sie keine Winzer, aber der Tabakanbau in dieser Gegend scheiterte und das nächste was sie anbauten, war Wein. Mit grossem Erfolg, wie die Geschichte gezeigt hat. Vor dem ersten Weltkrieg klangen deshalb viele Namen im Barossa Valley noch deutlich deutscher, doch während des Krieges wurden viele Namen aus Patriotismus ins Englische angepasst.

Der Reiseführer empfahl eine Rundtour durch das Barossa Valley. Meine erste Station auf diesem Weg war ein Stausee bei Lyndoch, mit einer „Whispering Wall“. Auf 150 m konnte ich mich auf der gegenüberliegenden Wand normal mit meinem Gegenüber verständigen. Der Stausee war etwas schwer zu finden, ich musste sehr sorgfältig auf die Beschilderung achten, aber es war ein netter Ausflug.

Danach gab es nur noch Weinfelder, leichte Hügel und viel Grün und Eukalyptus-Bäume zu sehen. Das Wort Valley lässt erst mal einen falschen Gedanken bezüglich der Gegend auftreten, es ist kein Tal im europäischen Sinne, sondern eine leicht gewellte Hügellandschaft, mit einigen wenigen Erhebungen. Viele Weingüter waren an der Strasse zu sehen und machten Werbung für Weinproben. Alles erweckte aber eher den Eindruck von grossaufgezogenen Produktionen, nichts von kleinen, kuscheligen Familienbetrieben. Diese sollte ich erst später im McLaren Vale haben.

Auch wenn ich Auto fahren musste, wollte ich doch eine kleine Weinprobe mitmachen. Um nicht in die Not zu kommen, etwas kaufen zu müssen, entschied ich mich bewusst für eine große Weindistellerie. Ich steuerte daher „Jacobs Creek“ an. Unterwegs wurde Unmengen Werbung am Strassenrand gemacht und zumindest die Architektur des Besucherzentrums war es auch wert. Jacobs Creek war eindeutig auf Massentourismus eingestellt, aber der Stil war asketisch und simpel, viele klare Linien, ganz anders als der verschnörkelte Stil vieler europäischer Weingüter.

Was Weine angeht, bin ich nur Laie. Ich kann nur sagen, ich mag sie, oder ich mag sie nicht. Die Weine von Jacobs Creek waren in Ordnung. Der Semillion Sauvignon Blanc riss mich nicht vom Hocker, aber ich konnte ihn trinken. Der Riesling, der ebenfalls im Angebot war, war ziemlich flach vom Geschmack her und nicht mit europäischem vergleichbar. Ein guter Mittelwert, vor allem auch vom Preis her war der Shiraz Rose, ein leichter Rose zum Preis von 8,25 Aus-$ pro Flasche. Ich kaufte zwei Flaschen davon. Insgesamt war er ein einfacher Landwein, dem man im Jahr der Herstellung trinken sollte. Gekühlt hat er gut geschmeckt.

Mein erster, richtiger Ort im Barossa Valley war Tanunda. Das Ortszentrum war klein und übersichtlich, und bei weitem nicht so „hip“ wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich hatte immer irgendwie das Napa Valley vor Augen gehabt, wo ich vor Jahren gewesen war. Ich hatte mir daher die Orte des Barossa Valley ein klein wenig mondän vorgestellt, aber es war eher das Gegenteil. Die ganzen Orte im Valley waren gutbürglich und zumindest im Winter sogar ein wenig langweilig.

Als Erinnerung an die deutschstämmigen Wurzeln des Ortes gab es das „Wursthaus“, in der Hauptstrasse. Hier hätte ich deutsche Wurst und Würstchen kaufen können, auch das Brot sah lecker aus. Die Kuchen waren eher auf den australischen Geschmack abgestimmt, groß, mächtig und ziemlich farbenfroh. Meine Bestellung bestand aus einem kleinen Stück mit einer Mischung aus Schokoladenbiskuit, Zitronencreme und Sahnebaisse. Dank der Größe hatte es keine Chance, schwer im Magen zu liegen.

Von Tanunda fuhr ich auf den Menglers Hill Lookout. Hier hatte ich eine wirkliche schöne Aussicht auf die flache bis leicht hügelige Ebene, die das Barossa Valley bildete. Zwar stand die Sonne von vorne, aber das Licht fiel schön auf die Hügel. Der ganze Blick auf die Weinfelder wurde sehr weich, und hinterließ einen schönen Eindruck vom Tal. Vorne am Parkplatz des Aussichtspunktes hatte jemand einige Steinskulpturen gestellt, die sich schön in die Landschaft fügten.

Vom Aussichtspunkt konnte ich über kleine Strassen nach Angaston fahren. Der Ort war ebenso verschlafen, wie alle drei anderen Orte im Tal, Tanunda, Angaston, Nurioopta waren. Um diese Jahreszeit gab es kaum Touristen, daher gab es wenige Aktivitäten in den Orten. Was mich dann trotzdem überraschte, dass um Punkt 17 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt wurden. Alle Geschäfte waren zu, als ob jemand den Stecker gezogen hätte.

Angaston ließ ich daher schnell links liegen, einmal den Ort rauf, einmal den Ort runter und weiter Richtung Nurioopta. Auch hier gab es das gleiche Problem wie in Angaston. Aufgrund der Nebensaison war der Campingplatz in Nurioopta, der Barossa Valley Tourist Park, ungewohnt leer. Ein paar Wohnwagen verteilten sich über den Platz. Die Stellplätze lagen zusätzlich noch hinter dem örtlichen Sportplatz. Ich kam mir fast ein wenig einsam vor, so weit ab vom Schuss kam ich mir vor.

Zu Duschen kostete bei dem windigen und doch recht kühlen Wetter Überwindung. War es nachmittags gut in Weste und kurzen Ärmeln auszuhalten, war es jetzt wieder kühler geworden. Die Duschen funktionierten aber einwandfrei. Es gab genügend warmes Wasser, die sanitären Anlagen waren sauber und gepflegt, genau wie gestern in Port Augusta auch, wenn auch nicht so modern. Der Preis für eine Nacht mit Strom belief sich auf 22 Aus-$.

Um 18 Uhr war es zappenduster, nur noch die Straßenlaternen leuchteten und die Beleuchtung des Sportplatzes, die herüber schien. Für Nurioopta hatte ich mich entschieden, weil es im Reiseführer einige interessante Restaurants geben sollte. Nach dem Debakel in Coober Pedy wollte ich doch noch mal nett und gut essen gehen. Die Dame an der Rezeption des Campingplatzes war sehr bemüht, konnte mir aber letztendlich nur ein einziges offenes Restaurant im Ort empfehlen. Montag und Dienstag sind in der Nebensaison Ruhetag bei den Gaststätten des Barossa Valley.

Schön war es, dass ich mich trotz der Dunkelheit sicher zu Fuß auf den Straßen bewegen konnte. Vom Campingplatz waren es nur knappe zehn Minuten bis zur Hauptstrasse des Ortes. Das Restaurant, was mir empfohlen worden war, das Vine Inn, lag am anderen Ende der Strasse. Auf dem Weg dort hin, hatten um kurz noch 18 Uhr, nur noch der Friseur auf, alles andere war zu. Der restliche Ort – bis auf das örtliche Pub - hielt Winterschlaf.

Das Vine Inn, das in einem Hotel direkt an der Hauptstraße untergebracht war, überraschte mich positiv. Wäre die Jahreszeit günstiger gewesen, hätte ich sogar draußen sitzen können. Der gute optische Eindruck von außen, wurde innen allerdings ein wenig gedämpft. Das Innenausstattung hatte den Charme der 80 er, die Tische waren sehr weit im Raum verteilt, Tische und Stühle nicht mehr auf dem modernsten Stand, aber dafür waren die Preise mehr als okay.

Ich hatte beim Essen die Wahl zwischen halben und ganzen Portionen und da ich ahnte, dass man hier wohl „gutbürgerliche“ Portionen servieren würde, entschied ich mich wohlweislich für ein halbes Wiener Schnitzel. Für 9,25 Aus$ statt 13,75 Aus$ bekam ich eine ausreichend große Portion Fleisch, die Panade schmeckte, das Fleisch selber war von akzeptabler Qualität und schön dünn geschnitten. Die Pommes waren in Ordnung und selbst die Bratensoße, die erst ein wenig zu üppig aussah, war gut zu essen. Das Essen schloss die Salatbar mit Salaten und frischem Obst ein, hier konnte ich mich so oft ich wollte bedienen. Dazu gab es eine sehr große Auswahl an offenen Weinen und noch mehr an Flaschenweinen. Ich war rundum zufrieden, als ich wieder zurück zum Campingplatz ging.



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